Gästebuch
Die Möglichkeit diese wechseln zu können, war für mich eines der beiden wichtigsten Kriterien in das System DSLR zu investieren. Zum einen erfordern spezielle Verhältnisse einfach spezielle Gläser und zum anderen kann man von einem Allround-Objektiv keine Spezialitäten erwarten. In der Bridgeklasse sind zwar mittlerweile alle wichtigen Funktionen manuell einstellbar (Kriterium no. 2), jedoch sind objektivbedingt einfach unheimlich schnell die Grenzen erreicht. Und die hochgezüchteten Mini-Sensoren machen ihr übriges... Systemkameras sind mittlerweile ziemlich weit vorn, jedoch fehlt mir persönlich der optische Sucher und das satte Geräusch des Verschlusses. Ja, ich bin bekennender Spiegel-Reflex-Photograph und brauche dieses „Geklappere“! Übrigens habe ich bisher noch keinen EVF gesehen, der mich so richtig überzeugt hätte! So schnell die aktuellen OLED´s auch sind. Ich muss halt selbst noch denken, was ich einstelle - ohne das im EVF vorher schon zu sehen *duck und weg*
Objektive kann man an einem DSLR-Body nicht nur wechseln, man soll es sogar! Einfach angepasst an dem, was man gerade vorhat... Wer aus dem Bridge-Lager kommt, erwartet bessere Bilder. Diese sind mit einem EF-S 18-200 nunmal nicht unbedingt machbar... Das ist reine Physik und bedarf unserer Naturgesetze. Wenn irgendwann das kompakte, verzeichnungsarme Bokeh-Wunder EF 10-200L f/1.2 IS USM herauskommt, revidiere ich meine Meinung gern! Man lernt nie aus, jedoch gern dazu...
Da ich doch schon einige Objektive im Einsatz hatte, muss ich an dieser Stelle einfach mal zugeben, dass ich schon verdammt viel "Lehrgeld" zahlen musste. Die Werte eines Objektives auf Papier und die Praxis unterscheiden oftmals Welten: was nützt ein f/1.4-Glas, wenn es erst ab f/2.8 mit Schärfe und CA´s (das sind Farbsäume an Kontrastkanten) klar kommt?! Hinzu kommt noch das ultimativ branchenübergreifende Unwort Serienstreuung und das Chaos nimmt seinen Lauf... Kundenverwirrung in Reinform oder eine Marketing-technische Strategie? Oder vielleicht doch nur Defizite in der Qualitätssicherung? Oder fehlende Patente seitens der AF-Programmierung? How ever... Aus Kunden- und Anwendersicht machmal einfach nur ärgerlich!
- Sigma EX 14 f/2.8 HSM (Nature / Architecture / Astro)
- Canon EF 35 f/2 IS USM (People / Street / AL / Stage)
- Canon EF 135 L f/2 USM (Portrait / Sport / Creative Arts)
Warum gerade dieses Triple?
Nach mehreren Versuchen mit z.T. richtig guten Zoom-Objektiven (wie Tokina 11-16/2.8, Canon 17-55/2.8 IS und Sigma 50-150/2.8 HSM an APS-C, Canon 24-105/4L IS oder Canon 70-200/2.8L IS etc.) und anderen Experimenten mit Primes (Tamron 60/2 an APS-C, Sigma 50/1.4 oder Canon 85/1.8) bin ich auf mein ganz persönliches magisches Triples gestoßen. Gut fährt man übrigens beim Umstieg auf Festbrenner, wenn man seine Brennweiten grob verdoppelt und so innerhalb seiner selbst gesteckten Grenzen seinen Fuhrpark zusammenstellt. Als Starthilfe zumindest. Sprich die Kombination 24 + 50 + 100 (+ 200) ist die wohl meistgenutze und am häufigsten eingesetzte Variante. Dazwischen sind oft nur ein paar Schritte. In meiner Rechnung wurde das 85er (nahe 70) einfach nur „ökonomisch rationalisiert“. Im Laufe der Jahre kristallisiert sich dann bei jedem heraus, ob etwas fehlt oder nicht. In meinem Fall machten mich die „Klassiker“ 50mm und 85mm nicht wirklich glücklich. Bei anderen mag das anders sein, ich persönlich empfinde 35mm als die ultimative Allround-Brennweite und oben herum reicht mir das 135er. Man arbeitet einfach anders! Dynamischer und ich bilde mir ein sogar kreativer als mit Zooms - auf der Suche nach dem Bild :) Also mir fehlt wahrlich nichts am KB. Klar redet man sich gern ein, dass man doch 50mm und 85mm benötigt. Aber für was? Nur weil die 50mm dem Auge wohl am nächsten kommen und die 85mm nicht so „flach“ wie 135mm wirken sollen beim Portraitieren? Nöööö…! Im Studio sind die 85mm echt nicht verkehrt, aber ich vermisse sie einfach nicht. Also, nicht so viel in Foren durcheinander bringen lassen - selbst ausprobieren, was am besten liegt! Und wer sich für das 85/1.8 interessiert, sollte sich zwingend das 100/2 anschauen! Die bessere Wahl meiner Meinung nach, da es nicht so mit CA´s zu kämpfen hat. Oder eben gleich die 135mm ausprobieren :) Aber Vorsicht - Suchtgefahr!!
Wenn ich mit den Jungs im Bühnenlicht arbeite, hilft mir ungemein das 35er IS. Auch in Standesämtern wohl eine mehr als gute Wahl: lichtstark, bildstabilisiert, treffsicher - scharf schon offen! Nach garnicht all zu langer Zeit kam mein 24-105L kaum noch zum Einsatz - und wurde verkauft... Dann hieß es endgültig „bewegen statt zoomen!“ Auch die geänderte Naheinstellgrenze von 0,24m ist ein tolles Feature ggü. der älteren Version - ohne Bildstabilisierung. Exakt wie bei meinem ehemailgen EF-S 10-22, nur eben „näher dran“! 335gr (ohne GeLi) sind mittlerweile ebenfalls ein Argument. Die Zeiten, als ich mit über 6 kg Ausrüstung den Brocken bestieg - das sogar gern - sind somit endgültig vorbei *fg*
Wenige Gedanken zum 135L: wie bereits weiter oben geschrieben, war mehrere Jahre der „Weiße Riese“ nicht nur in meinem Besitz, sondern auch in regelmäßigem Gebrauch. Die Flexibilität eines Zooms, gepaart mit 2,8er Blende und IS waren phänomenal! Immer wieder schielte ich jedoch zu den Portraits, die ich mit dem 135L gemacht sah. Eine ganze Blende mehr Spielraum, wahnsinnige Freistellung, rattenscharf und - dieses Bokeh...!!! Bedingt durch mein Studium musste ich ja einiges an Equipment verkaufen. Beim 70-200 hätte ich heulen können. Ganz ehrlich. Miete und Essen daheim sind aber nunmal wichtiger. Als Papa sind da die Prioritäten gesetzt. Und das ist auch gut so! Denn 2013 bekam ich unverhofft die Möglichkeit ein schon öfter von mir genutztes 135L zu ergattern. Leider u.a. auf Kosten meines Ultraweitwinkel-Zooms. Das 135er benötige ich einfach öfter, da ich immer mehr portraitiere. UWW macht da nur begrenzt Sinn. Aus heutiger Sicht trauere ich weder dem UWW-Zoom, noch dem 70-200/2.8L IS nach. Das „Lord of the Rings“ hat mich einfach in seinen Bann gezogen...
2014 sollte dann das Jahr des 14ers werden: nach e w i g e m Suchen in den einschlägigen Foren, eBay und - wo weiß der Teufel noch - bekam ich die Möglichkeit mal wieder ein 14er Prime zu testen: vor etlichen Jahren schon wurde die Produktion des 14ers bei Sigma eingestellt und es ist extrem selten zu bekommen! Anfällig gegen Flares (und Flare-Spots) soll es sein, schwer isses, aber ansonsten eine absolute Traumlinse! Wenn der Fokus passt...
Ganz ehrlich? Das unterschreibe ich - zumindest für mein Exemplar - sofort!! Es ist gebaut wie ein Panzer, der Fokus sitzt auf den Punkt, es ist rattenscharf und zeichnet wahnsinnig tolle, kontrastreiche Ergebnisse auf den Sensor! Und 18cm Mindestdistanz (Objekt zum Sensor!) beflügeln unheimlich die Kreativität! So nah kommt kein anderes dieser Klasse ans Objekt! Das Canon-Pendant in IIer-Version hat kaum bis keine Probleme mit den Flares, kostet jedoch jenseits der 2000€! Dann lieber in Photoshop stempeln als diesen Betrag rechtfertigen zu müssen. Nicht daheim - nein - im eigenen Kopf!
Objektive an der 100D (hier darf dann doch mal gezoomt werden)
Zum Glück können die oben genannten „magischen Drei“ auch an der 100D genutzt werden - ohne Adapter, ohne irgendwas. Und das werden sie auch gern! Im Standard-Bereich nutze ich jedoch mittlerweile recht gern ein Objektiv, welches ebenfalls für den großen Sensor gerechnet wurde. Und es ist ein Zoom! An der 5D garnicht mein Fall, aber komischerweise gefällt mir der Bereich des EF 24-85 USM am kleinen Sensor sehr gut (38-136mm äquivalent KB). An der leichten Kamera trägt es mit seinen geringen Abmessungen und gerade einmal 380g Eigengewicht auch kaum auf. Perfekt wäre es mit einem Bildstabilisator und ein wenig mehr Weitwinkel bei identischen Abmessungen. Hätte/wäre/wenn - Konjunktiv - immer schlecht! Für mich also derzeit alternativlos!
Wenn das EF-S 15-85 IS einmal mit STM-Technologie erhältlich sein sollte, wäre das vielleicht mal noch etwas. Aber eben wiegt dieses dann auch sicher mindestens 200g mehr als das schon betagtere, eben erwähnte Glas. Da ich lange Zeit das EF 24-105L hatte, kann ich einen Vergleich ziehen: das L verzeichnet deutlich weniger und ist noch kontraststärker Richtung Offenblende. Jedoch spielt das 24-85 seine Trümpfe an der SL1 mehr als deutlich aus! Eine alltagstauglichere Kombi wird echt schwierig…
Ebenfalls könnte mich ein kleines Pancake speziell für EF-S begeistern, welches im Bereich von ca.20mm angesiedelt ist. Lichtstark, bildstabilisiert und extrem kompakt! Ob das Auflagemaß vom Bajonett (44mm) solch eine Konstruktion zulässt? Ich lasse mich von Canon gern überraschen, bei EF-M (18mm Auflage) gibt es ja schon ähnliches. STM wird ebenso gern gesehen ;)
Aktuell werden am KB-Body 3 Optiken wechselnd verwendet. Nach einer langen Odyssee und einigen echt bockigen, sowie wirklich guten Gläsern (wie dem EF-L 70-200 f/2.8IS oder dem Tokina 116Pro!!!), von denen ich mich teils sehr ungern getrennt habe - sind für den aktuellen Bedarf im Einsatz:
Objektive an der 5D (ausschließlich Primes)
Apropos STM, für z.B. Expeditionen ins Tierreich habe ich an der 100D das sagenhafte EF-S 55-250 IS STM und bin immer wieder begeistert vom Output mit diesem Objektiv. Klar ist es nicht das lichtstärkste, aber es hat schon offen eine Qualität, die ich bislang nur von einigen L´s gewöhnt bin. An der 50D war es schon dermassen klasse, dass ich beim Verkauf der selbigen schon wußte, dass allein wegen dieser Linse ein APS-C-Body zur 5D folgen muss! Close-Up´s, Pseudo-Makro´s (mit Zwischenringen) und ein Telebereich von umgerechnet 88-400mm mit phantastischer Schritt-Motor-Technologie sprechen eine deutliche Sprache!
Nach meiner Diplomarbeit und einem hoffentlich idealen Berufs(wieder)einstieg werde ich schauen, ob ich den APS-Body wechsle. 2015 wird ja die 5D Mark IV erwartet, vielleicht passt mir der neu entwickelte Sensor ja. Bis dahin hoffe ich einfach auf ein langes Leben meiner (Ur-)5er. Aber das wird schon! Dynamik und Grundschärfe sind echt grandios bei den Dingern, egal welcher Generation! Und die 100D bewältigt den Alltag so lang *top*