Gästebuch
Dieses Thema beschäftigt irgendwie viele, jedoch wird meiner Meinung nach viel zu viel Wert auf die falschen Dinge gelegt. Sicherlich schützt ein Skylight- oder UV-Filter die Frontlinse des Objektives, jedoch hat man erstens die Gegen- bzw. (richtiger) die Streulichtblende, die viel besseren Schutz bietet und zweitens bringt man in das gut gerechnete optische System (Anzahl der Linsen im Objektiv) eine zusätzliche Planlinse ein (mit 2 zusätzlichen Flächen, an denen Licht gebrochen wird!). So sollte man nicht perfekte Bilder erwarten. Sicherlich sind heutige Gläser bedeutend besser vergütet, jedoch bleibt es nunmal eine zusätzliche Linse. Ich nehme deswegen Abstand zu solchen Filtern.
Jedoch gibt es auch Filter, die wirklich nützlich sind. Sofort fällt mir der Polarisationsfilter ein, welcher das gestreute Licht einfach in „geordnete Bahnen“ lenkt. Während man im digitalen Zeitalter so gut wie jeden Filter per EBV nachträglich einbringen kann, so gelingt das beim Effekt des Polfilters nicht. Er bringt nicht nur das Blau in der Landschaftsphotographie zur Geltung und erhöht Kontraste, sondern entspiegelt auch Wasser und andere Flächen, wie z.B. die Scheiben von Autos. Richtige Anwendung dabei vorausgesetzt. Empfehlung meinerseits: Hoya Pro1 Digital oder gleich den Hoya HD! Multicoated und sehr farbneutral.
Was ich mir noch vorstellen könnte einzusetzen wären Grau- und Grauverlaufsfilter, wobei mich zweitere eher in deren Anwendung zu sehr einschränken in der Gestaltung und des Bildaufbaus. Nichts-desto-trotz merke ich mir für den Fall der Fälle mal das Cokin-System. P oder Z!
Graufilter (auch Neutralfilter genannt) sind sehr nützlich, wenn man bewusst längere Belichtungszeiten nutzen möchte, jedoch zu viel Licht vorhanden ist. Die Bewegung des Wassers wie Nebel erscheinen lassen - oder große Plätze vor Gebäuden fast (menschen-)leer fegen - dafür sollte man über einen oder mehrere solcher Filter nachdenken. Je nachdem, wie sehr man abdunkeln will, um auf die gewünschten Belichtungszeiten zu kommen. Ein guter Graufilter ändert übrigens keinerlei Farben, er schluckt nur das Licht! Das sollte hier vielleicht erwähnt werden: Die jeweiligen Abstufungen (ND 2... ND8 etc.) summieren sich in Paarung übrigens nicht, sie multiplizieren sich! Sprich ein ND2 und ein ND4 ergeben einen ND8! Wenn man bedenkt, dass bereits ein ND3 eine 1000fach längere Belichtung bei gleicher Blendeneinstellung ermöglicht ist dies beachtlich!
Ebenfalls wissenswert: keiner der eben von mir gelobten Filter sollte dauerhaft am Objektiv verschraubt bleiben. Auch der Polfilter schluckt im Normalfall mindestens ca. 2/3-Blenden an Licht. Das macht bei so machen Bildern genau den Unterschied aus zwischen scharf und verwackelt!
Um alles auch sicher verstauen zu können, muss man sich unweigerlich Gedanken um den Transport seines Equipments machen: Als LowePro den SlingShot vorstellte, fand ich das System so dermassen innovativ, dass ich das versuchen wollte! Das Sling-System ist sicher nicht jedermanns Sache, jedoch bin ich so schnell an meiner Kamera - das ist mit einem konventionellen Rucksack einfach nicht möglich. Da ich aber auch schon zu Shootings gefahren bin, wo ich absolut nicht wusste, was mich erwartet, musste auch schon mal mehr mit als im 200er SlingShot verschwinden kann. Im "normalen" Alltag ist er echt spitze, jedoch brauche ich manchmal auch etwas Grösseres. Vor Allem, wenn man bedenkt, dass die Ausrüstung nicht unbedingt kleiner wird...
Hier sind wir wieder beim Individualisieren des eigenen Systems. Jeder kann nach seinen Wünschen und Vorlieben basteln, kaufen und testen. Die wichtigsten Dinge, die für mich praxisrelevant sind, möchte ich dennoch kurz zusammenfassen:
„on-board“:
- Gittermattscheibe (in Falle der EOS 5D die EE-D): hilft wirklich beim Komponieren des Bildes dank ideal verteiltem Gitter;
- GGS Larmor Displayschutz aus entspiegeltem, gehärtetem Echtglas (war eher ein Spontankauf, beruhigt dennoch ein wenig);
- ganz wichtig: Ersatzakkus!!! (Kamera und Blitze) - Empfehlung: WEISS und sanyo eneloop halten alles auf Trab;
- nicht vergessen: das Speichermedium bzw. -medien (nutze SanDisk ExtremeIII 32GB [CF] und Sandisk Extreme UHS [SDXC])
- Canon Eye-Piece Extender an der 5D: schützt das Display vor der Nase, verkleinert jedoch den ohnehin riesigen Sucher
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Eine angemessene Möglichkeit für den großen Transport zu finden sollte auch kein sooo Leichtes werden, wie sich herausstellte. Um hier aber abzukürzen: gelandet bin ich bei einem Kata Sling 3N1, und zwar dem großen, der den niedlichen Beinamen "30" hat. Sollte für alles wichtige reichen, wobei dieser eben echt selten zum Einsatz kommt. Die vorherige, sorgfältige Planung eines Shootings und im Idealfall das Kennen der Lokalität erlauben eine gezielte(re) Wahl von dem, was man einsetzen möchte und vor Allem wird!
Ab und zu passiert es jedoch, dass man im Anzug unterwegs ist oder sein muss. Da sieht ein Sling einfach furchtbar aus. Egal wie groß oder klein er ist! Würde mich sofort an diese putzige Gruppierung erinnern, welche ihre religiösen Heftchen unters Volk zu bringen versuchen :D Für diese Fälle kommt eine sportlich geschnittene Montana CoolBag zum Einsatz. Relativ klein, aber das Wichtigste passt irgendwie immer rein. Und sie harmoniert optisch gut zum „Business Style“. An dieser Stelle erkennt man übrigens, dass eine Photo-Tasche etwas sehr individuelles ist.
„off-board“:
- Canon RS-80N3 [5D, kabelgebunden] und RC-6 [100D, infrarot]: Fernauslösen bei längeren Belichtungszeiten ohne zu verwackeln
- Faltreflektor (um natürliches und/oder (Kunst-)Licht zu leiten): nutze einen 2-in-1 in gold/silber, um situationsabhängig
entscheiden zu können;
- Bouncer für die Blitze: nicht nur die kleinen! Die großen runden mit wechselbarer Scheibe- die bringen es im Fall der Fälle;
- Handschlaufe (der Gurt hat mich persönlich immer gestört und war lediglich um die Hand gewickelt);
- Blasebalg (kleiner Staub klebt regelrecht am Sensor);
- Lenspen (sehr wichtig, da im regelmäßigen Einsatz!)
Sicher gibt es noch reichlich sinnvolles Zubehör, jedoch nutze ich auch nicht alles. Zu erwähnen wäre die 2-Wege-Libelle für den Blitzschuh, das fällt jedoch mit meiner Gittermattscheibe weg. Eine Taschenlampe für Nachtaufnahmen (als Hilfe für den Autofokus), eine ganz ordinäre Folie, um auch mal nach dem Regen aus interessanten Perspektiven zu schießen. Selbst die Lee-Folien haben ihre Daseinsberechtigung (ein Bouncer für den 430er ist mit der Lee204 präpariert: tolle Ergebnisse, solang man den WB korrigiert hat). Lichtformer, Lichtzelte... Es ist eine Flut von Sachen, von denen man vielleicht nicht ganz ein Drittel sinnvoll einsetzen kann.